Datenschutzbeauftragter werden

Karriere als betrieblicher Datenschutzbeauftragter – haben Ältere die Nase vorn?

Technisches Verständnis, Unternehmergeist und juristisches Know-how reichen leider nicht aus, um als betrieblicher Datenschutzbeauftragter erfolgreich zu sein. Zudem braucht es spezielle Softskills, die erst im Laufe des Erwerbslebens wachsen. Sind Ältere besser im Datenschutz?

Datenschutz hat immer Konjunktur! Mit der DS-GVO 2016 ist der Bedarf nochmals gestiegen. Werden personenbezogene Daten geschäftsmäßig transferiert oder besonders sensible Daten verarbeitet, ist ein Datenschutzbeauftragter jetzt Pflicht. Wo das nicht geschieht, wird er oftmals trotzdem gebraucht, denn das BDSG-neu (Stand: 26.11.2019) stellt klar: Auch nichtöffentliche Stellen müssen einen internen oder externen DSB bestellen, sobald 20 Mitarbeiter oder mehr permanent personenbezogene Daten EDV-gestützt verarbeiten.

KMUs, die sich für eine interne Lösung entscheiden, suchen selten externe Kandidaten. Das ist eine Aufstiegschance für bestehende Mitarbeiter. Doch wer ist als betrieblicher Datenschutzbeauftragter besonders geeignet? Was sollten Verantwortliche bei der Auswahl beachten?

Anforderungsprofil Datenschutzbeauftragter im Betrieb

Wer sich als DSB bewerben will, der muss nicht zwangsläufig aus der IT-Abteilung oder dem Personalwesen kommen. Die nötige Fachkompetenz kann in einer Weiterbildung erworben werden. Schon seit Jahren bildet das Institut für Datenschutz und Datensicherheit, kurz IDD GmbH; betriebliche Datenschutzbeauftragte aus und zertifiziert ihre DSGVO Qualifikation. Was die Person jedoch mitbringen muss, ist ein gesundes Selbstbewusstsein, eine hohe Belastbarkeit, problemorientiertes Denken, diplomatisches Geschick und eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit. Schließlich soll er die Geschäftsleitung in allen Datenschutzfragen beraten. Darüber hinaus muss er jedoch bestehende Datenschutzlücken aufdecken sowie risikobehaftete Arbeitstechniken erkennen und für Abhilfe sorgen. Kurzum vermittelt der DSB zwischen verschiedenen Akteuren, deren Interessenlagen und bringt – im Idealfall – die unternehmerischen Ziele mit den gesetzlichen Anforderungen unter einen Hut.

Das gelingt nicht immer und kann dauern. Ein DSB braucht daher ein dickes Fell und viel Geduld. Doch am Ende muss er sich durchsetzen, das aber bitte mit Bedacht. Je lebensnaher und verständlicher er den vermeidlich öden und drögen Datenschutz darstellen kann, desto eher werden Vorgesetze und Kollege die Vorteile überzeugt und ziehen mit.

Alte Hasen vs. junges Gemüse: Wer ist der bessere DSB?

Im Datenschutz ist vieles neu. Für den Tätigkeitsbereich „Datenschutzbeauftragter“ schadet es jedoch nicht, wenn dieser nicht direkt von der Uni kommt, sondern schon lange im Betrieb ist. Während andernorts frischer Wind die Dinge voranbringt, ist im Datenschutz das Gegenteil der Fall. Hier zählt Erfahrung, helfen gewachsene Kontakte in der Belegschaft und ein fachübergreifendes Wissen weiter. DSBs bewegen sich an unterschiedlichen Schnittstellen und entlang verschiedener Konfliktlinien: Geht die IT mit dem Datenschutz konform, steht das Marketing womöglich Kopf. Schreibt die Datenschutzrichtlinie 12-stellige Passwörter vor, darf der DSB nicht diejenigen lauthals maßregeln, die das Passwort unter ihre Ablage kleben. Er sollte vielmehr sensibel reagieren und ein gutes Maß finden. Mitunter muss er seine eigenen Ansprüche hintenanstellen. Folglich sollte ein guter DSB selbstkritisch sein und an sich arbeiten.

Zahlreiche Untersuchungen bestätigen, dass ältere Arbeitnehmer krisenresistenter, sprachlich gewandter und zuverlässiger sind. Für die Rollenbeschreibung eines Datenschutzbeauftragten zählen zudem diverse „arbeitsübergreifende Kompetenzen“, die laut Melanie Jana-Tröller (VS-Verlag 2009) erst mit den Jahren erworben werden.

Datenschutzbeauftragter werden

Am IDD ermutigen wir daher bewusst gestandene Persönlichkeiten, sich dem Datenschutz als neue Herausforderung zu stellen. Dass in diesem Zusammenhang IuK-Systeme immer wichtiger werden, sollte unserer Ansicht nach schon die Ausbildung zeigen. Aus diesem Grund haben wir unsere Schulungen um Onlinekurse ergänzt. In unserem Mitgliederbereich arbeiten die Kandidaten den Tätigkeitsbereich eines betrieblichen zum Datenschutzbeauftragten in 12 Bausteinen theoretisch wie praktisch ab. Wir bieten dazu Videos, Download Arbeitsmaterialien und QA Webinare an. Kunden mit Platin Account haben zusätzliche 1:1 Web-Beratungstermine inklusive.

Wenn Sie Lebenserfahrung haben und Datenschutzbeauftragter werden möchten, dann finden Sie auf unserem Datenschutz-Kursportal dazu alles, was Sie brauchen. Mehr zu unserer praxiserprobten und kostengünstigen Ausbildung erfahren Sie in unserem kostenlosen Web-Seminar: „Datenschutz effizient und einfach“, melden Sie sich einfach an.

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